Illumination in der Bahnhofstraße

Lichttiere

Eichhörnchen, Hirsche, Wölfe und Rehe leben im Heimat-Tierpark Olderdissen. Jetzt sind die heimischen Waldtiere als leuchtende 3D-Skulpturen mitten in der Innenstadt zu bestaunen – vom Jahnplatz bis zum Bahnhof. Das City-Management Bielefeld hat das Projekt „Von hier wech“ initiiert und mit Bundesfördermitteln entlang der Bahnhofstraße umgesetzt.

An fünf inszenierten Stationen entlang der Bahnhofstraße werden sie die dunkle Jahreszeit vom 5. November bis Ende Februar 2025 erhellen. Bei jeder Station steht eine heimische Tierart in Anlehnung an die Tiere im Tierpark Olderdissen im Mittelpunkt. Die bis zu fünf Meter hohen, naturnah designten 3D-Licht-Skulpturen aus hochwertiger, warm-weißer LED-Technik, bringen die Tierweihnacht hautnah in unsere City.

Das Eichhörnchen -- Nager mit Sammelleidenschaft

Das Eichhörnchen ist eines der bekanntesten Tiere unserer Wälder, kommt als Kulturfolger aber auch in Parks und Gärten vor. Es klettert sehr geschickt in Bäumen und Büschen. Die Weibchen ziehen ihre Jungen in Baumnestern auf, den so genannten Kobeln. Die kleinen Nager halten keinen Winterschlaf, sondern vergraben im Herbst an verschiedenen Stellen Samen. Auch in Rindenspalten und Astgabeln wird Futter versteckt. Von diesen Vorräten leben sie im Winter. Durch die Konkurrenz des eingeschleppten amerikanischen Grauhörnchens ist das Eichhörnchen auf den Britischen Inseln und in Italien bedroht.

Wussten Sie schon,
dass Eichhörnchen nicht alle Samen wiederfinden,die sie versteckt haben? So tragen sie zur Verjüngung des Waldes bei.

Text: Dipl.-Biol. Andreas Höner | www.naturschild.de

Das Reh -- Wählerischer Feinschmecker

Das Reh gehört zu den "Trughirschen” und ist näher mit dem Elch verwandt als mit dem Rothirsch, der zu den "Echten Hirschen” gehört. Der Körperbau des Rehs entspricht dem "Buschschlüpfertyp”. Die Tiere sind vorn schlank und hinten kräftiger gebaut. Das ist eine Anpassung an ein Leben im Dickicht des Waldes. Ein Teil der Rehe ist aber dazu übergegangen, auch offene Lebensräume zu erschließen. Diese "Feldrehe” haben ihr Verhalten geändert: Sie leben in größeren Gruppen als die "Waldrehe” und flüchten bei Gefahr ins offene Feld anstatt ins Dickicht. Wie alle Hirsche ist das Reh ein Wiederkäuer. Es frisst hochwertige, leicht verdauliche Kost, die aus einer Vielzahl von Pflanzen besteht.

Wussten Sie schon,
dass junge Rehe nach der Entwöhnung noch lange bei der Mutter bleiben und von ihr lernen, welche Futterpflanzen geeignet sind?

Text: Dipl.-Biol. Andreas Höner | www.naturschild.de

Der Rothirsch -- Charaktertier des Waldes

Der Rothirsch ist eines der Charaktertiere der europäischen Wälder. Er war ursprünglich aber gar kein Waldbewohner, sondern hielt sich in offenen Landschaften auf. Im Laufe der Zeit wurde der scheue Hirsch durch den Menschen aber aus seinem Lebensraum verdrängt und zog sich in die Wälder zurück. Männliche und weibliche Rothirsche leben die meiste Zeit des Jahres in getrennten Rudeln. Zur Brunftzeit versuchen ausgewachsene männliche Hirsche, eine Gruppe von Hirschkühen gegenüber Rivalen zu verteidigen. Weithin ist dann ihr lautes Röhren zu hören. Oft kommt es zu Kämpfen zwischen den Platzhirschen und ihren Herausforderern.

Wussten Sie schon,
dass männliche Hirsche zur Brunftzeit bis zu 25 % ihres Gewichtes verlieren?

Text: Dipl.-Biol. Andreas Höner | www.naturschild.de

Der Wolf -- Scheuer Vorfahre des Haushundes

Zu keinem anderen Wildtier hat der Mensch ein so gespaltenes Verhältnis wie zum Wolf. Zum einen ist er der wilde Vorfahre des "besten Freundes des Menschen”, des Haushundes, zum anderen wurde der Wolf aber auch als vermeintlich "gefährliche Bestie” und Nahrungskonkurrent verfolgt und in Mitteleuropa nahezu ausgerottet. Heute leben Wölfe auch wieder in Deutschland. In der Regel ist der Wolf scheu und geht Menschen aus dem Weg. Es kommt aber vor, dass er Nutztiere erbeutet. Wölfe leben im Familienverband, dem Rudel. Dieses besteht aus einem Paar, seinen Jungen und dem Nachwuchs aus dem Vorjahr. Das Rudel kooperiert bei der Jagd und der Aufzucht der Jungtiere.

Wussten Sie schon,
dass junge Wölfe, wenn sie mit etwa zwei Jahren geschlechtsreif werden, die Familie verlassen, um ein eigenes Revier zu finden?

Text: Dipl.-Biol. Andreas Höner | www.naturschild.de

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